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Erfurter BUGA, Potsdam und Karl Foerster

Vom 23. April bis zum 10. Oktober 2021 war Erfurt Gastgeber der BUGA, der Bundesgartenschau. Ich war im Juli dort: von Weimar aus, wo ich von 1969 bis 1973 an der damaligen Hochschule für Architektur und Bauwesen - der heutigen Bauhaus-Universität - studiert habe und seinerzeit auch schon gern (per Anhalter) nach Erfurt gefahren bin, um mich dort auf der IGA, der Internationalen Gartenbauausstellung, ein bisschen vom Studienstress zu erholen.

Die Verbindung der BUGA zur IGA - im offiziellen Logo klein geschrieben: iga - war schon dadurch gegeben, dass die Hauptschau der BUGA auf dem Gelände der IGA stattfand, das heute egapark heißt: Erfurter Garten- und Freizeitpark. Und die riesigen, langgestreckten Blumenbeete und Rabatten waren ein fantastischer Ausweis der langen Erfurter Gartenbautradition. Das ist schon seltsam: Man kennt sie doch, diese Pracht, es ist doch nicht die erste Gartenschau - und dennoch ist man überwältigt von der Lebendigkeit und Vielfalt der Blumen, von der fanszinierenden Farbigkeit und der Fülle an wechselnden Sichten und Bildern.

Sehr froh bin ich auch den Karl-Foerster-Garten gegangen. Der bedeutende Potsdamer Staudenzüchter und Gärtner Karl Foerster (1874-1970) war gemeinsam mit anderen Potsdamer Gartengestalterinnen und -gestaltern an der Entwicklung der seinerzeitigen iga beteiligt, und ihm zu Ehren ist dieser spezielle Garten angelegt worden, der auch zur BUGA gehörte und weiter zum egapark gehören wird. Foerster war ein Pionier der Gartenkunst und der nachhaltigen Pflanzenverwendung. Er war auch Lyriker und schrieb zahlreiche Gartenbücher. In Potsdam ist Karl Foerster, dessen Wirken auch eng mit der Gestaltung der Freundschaftrsinsel verbunden ist, seit 1959 Ehrenbürger der Stadt. Mit zahlreichen Veranstaltungen des Freundeskreises wird an sein Wirken erinnert. Von der Potsdamer Künstlerin Dorothea Nerlich ist in den Erfurter Foerster-Garten eine harmonisch sich in die Gartenlandschaft einfügende Plastik integriert.

Am zweiten Tag bin ich auf den mitten in der Stadt gelegenen Petersberg mit seiner barocken Stadtfestung gestiegen, auf dem der zweite Teil der BUGA seinen Platz gefunden hatte. So konnte man über den Dächern der Altstadt einen Rundgang durch die Geschichte des Gartenbaus von der Renaissance über den Barock bis zum heutigen Landschaftsgarten unternehmen. Vormals als militärische Liegenschaft genutzt, erfährt der Berg jetzt eine blühende zivile Nutzung. Vieles daran Geländes erinnert mich an die Nutzbarmachung der militärischen Liegenschaften in Potsdams Norden zur BUGA 2001.

Im Rückblick zeigt sich, wie sich die Intensität der Erinnerung durch den persönlichen Bezug verstärkt. Vor 50 Jahren als Studentin auf der iga - heute auf der BUGA, und natürlich musste Zeit für ein Treffen mit Susanna Karawanskij sein, der ehemaligen Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen der Linken in Brandenburg. Sie hatte dankenswerter Weise dieses Amt in der Krisensituation von 2018 für ein Jahr bis zum Ende der Legislaturperiode 2019 übernommen. Anschließend konnte sie als Staatssekretärin im Thüringer Ministerium für Infrastruktur mit der Förderung zahlreicher öffentlicher Investitionen maßgeblich zum Gelingen der BUGA 2021 beitragen. Am 9. September ist sie in Erfurt zur Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft berufen worden.

Die Erfurter BUGA ist Geschichte. Für das Jahr 2022 ruft Beelitz zur nächsten Landesgartenschau von Brandenburg.


Folgt mir auf .... :-)

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