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Studierende in die Innenstadt? Ach plötzlich!

cof

Die "Potsdamer Neuesten Nachrichten" warteten am 6. Juni mit einer erstaunlichen Nachricht auf: Studierende gehörten ins Zentrum! So jedenfalls verkündete es Brandenburgs Forschungsministerin Manja Schüle. Was für eine bahnbrechende Erkenntnis! Soll ich lachen oder weinen?

Manja Schüle lässt uns auch Details wissen. Sie habe dem Studentenwerk die Genehmigung erteilt, ein Grundstück neben der Landesbibliothek zu erwerben und dort ein Wohnheim mit 85 Plätzen zu errichten. Inmitten des Areals zwischen Platz der Einheit und Landtagsschloss, mit dem die Bebauung aus der Kaiserzeit wieder aufgenommen wird. Und das soll es dann gewesen sein? Mit dem Vorhaben "Studierende in der Innenstadt"? Im Ernst?

Es ist erschütternd, wie rückwärtsgewandt hier Stadtpolitik gemacht und vom Land auf diese Stadtpolitik Einfluss genommen wird. Alles schon vergessen? Potsdam hatte seine Studentinnen und Studenten in der Innenstadt! Und zwar nicht nur zum Wohnen, sondern zum Studieren und zum gesellschaftlichen Leben. Bis 2017 gab es genau dort, wo jetzt dieses alte Stadtviertel kopiert wird, die FH, die Fachhochschule, und es war diese Fachhochschule zuvor, in der DDR, ein Institut für Lehrerbildung gewesen. Studierende Jugend mitten in der Stadt, lebendige Zukunft mitten in der Stadt. 2018 mit dem Abriss der Fachhochschule endgültig beseitigt, rigoros, damit die Vermarktung und Privatisierung des öffentlichen Stadtraums weiter vorangetrieben werden kann. Dabei war schon damals offensichtlich, dass die Wissenschaftslandschaft Potsdams mit den vorhandenen Baulichkeiten nicht auskommen wird und Neues braucht. Und was gab es nicht für interessante, professionell erstellte Pläne für eine Nutzung des FH-Gebäudes als Zentrum von Wissenschaft und Kultur! Und wie leicht hätten wir - eine durchdachte, langfristig angelegte Planung vorausgesetzt - zum Beispiel aus dem Wohngebäude am Staudenhof, das jetzt ebenfalls abgerissen werden wird, ein Studierendenheim machen können! Und den Staudenhof selbst restaurieren als grüne und blumige Oase mitten in der Stadt!

Aber dies alles war vom 16 Jahre das Zepter führenden SPD-Oberbürgermeister Jann Jakobs nicht gewollt und auch nicht von der SPD im Land und schon gar nicht von der CDU in Stadt und Land, und so ergibt sich die geradezu peinliche Situation, dass sich die Ministerin mit 85 Wohnheimplätzen als Ort studentischen Lebens genau dort hervortut, wo einst eine ganze Hochschule stand. Was für ein Armutszeugnis!

 

 


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