1. Spatenstich Elbdeichbau in Mühlberg am 1. November 2010
Sehr geehrte Damen und Herren,
jeder von uns hat heute bestimmt noch die Bilder des letzten Hochwassers vom Herbst dieses Jahres vor Augen. Viele werden sich auch noch an die Elbeflut von 2002 gut erinnern und an das „Wunder von Mühlberg“. Die Dramatik der Ereignisse ging jedem besonders nahe durch die notwendig gewordenen Evakuierungen. Auch das Frühjahrhochwasser 2006 machte die Bedeutung des Hochwasserschutzes für die Stadt Mühlberg deutlich.
Weil bereits unmittelbar nach dem Elbe-Hochwasser von 2002 mit den Planungen für die Deiche im Landkreis Elbe-Elster begonnen wurde, können wir heute den symbolischen ersten Spatenstich machen. Von den umfangreichen Planungen – so sehr nötig sie auch sind - konnten die Bürgerinnen und Bürger leider nichts merken. Deshalb ist dieser 1. Spatenstich heute ganz wichtig, denn er signalisiert in der Öffentlichkeit: Jetzt geht es los, hier passiert etwas.
Hier und heute beginnt eines der wichtigsten Projekte für den Hochwasserschutz in Südbrandenburg. In den nächsten 8 Jahren werden wir 54 Millionen Euro einsetzen, damit die Elbdeiche selbst extremen Hochwasserereignissen standhalten.
Schon die Vorbereitung der Baumaßnahmen hier in Mühlberg war geprägt von der aktiven Mitarbeit der Mühlberger Bürgerinnen und Bürger. Sie haben daran mitgewirkt, eine optimale Lösung für Ihre Stadt zu erzielen. Dies fand nicht nur Anerkennung, sondern vor allem auch Beachtung in der Vorbereitungs- und Planungsphase, ebenso wie die naturschutzfachlichen Belange. Schließlich ist Mühlberg umgeben von wertvollen FFH- und Landschaftsschutzgebieten und das soll auch so bleiben. Nur zwei Zahlen sollen die Dimensionen verdeutlichen: Erstmals wird durch eine Deichrückverlegung dem Fluss insgesamt 90 Hektar Retentionsfläche zurück gegeben. Auf landwirtschaftlichen Nutzflächen entsteht ein 180 Hektar großer Flutungspolder.
Ein Schwerpunkt im Hochwasserschutz wird der Hafen Mühlberg sein. Spundwände werden künftig diesen Bereich sichern. Zugleich werden auch mehrere bewohnte Grundstücke einen sicheren Hochwasserschutz erhalten.
Es freut mich insbesondere, dass hier beispielhaft gelungen ist, Maßnahmen zum Hochwasserschutz mit wirtschaftlichen Effekten sowie der Stadtentwicklung und der Tourismusförderung zu verbinden.
Deshalb bin ich gern hier zum Baustart hergekommen. Wer heute rechtzeitig zum Spaten greift, kann morgen vielleicht die Sandsäcke im Depot lassen. Und das ist doch aller Mühe wert. Dieses gerade dieses Jahr hat eindrucksvoll deutlich gemacht: Nach dem Hochwasser ist vor dem Hochwasser.
Ich wünsche allen am Projekt Beteiligten einen guten Baufortschritt und Ihnen heute einen schönen Tag an der Elbe!